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  • Sibylle Von Burg

(7) Ich bin Blanca, eine Leishmaniose-Hündin (von Dr. med. vet. Ruth Graf)


AUTOR: Dr. med. vet. Ruth Graf

Hallo Ihr Lieben,


da bin ich wieder, Blanca, die Leishmaniosehündin.


Inzwischen ist ein halbes Jahr vergangen seit der letzten Blutuntersuchung und mir ging es die ganze Zeit hervorragend. Wir hatten einen heissen Sommer,….ganz nach meinem Geschmack. Fast täglich durfte ich mit Walter, Cora und Filou in der Kander baden gehen. Oftmals gab es sogar einen Ausflug zum Thunersee, oder wir sind in die Berge gefahren, wo die Zweibeiner etwas Abkühlung genossen.

Während der ruhigen Zeiten, waren Sonnenbäder rund ums Haus angesagt, unterbrochen von Pausen im kühlen Heizungskeller, oder im Büro auf dem Sofa. Und dann das leckere Essen. Kriegen eigentlich alle Leishmaniosenhunde so fantastische Mahlzeiten? Das sieht dann wirklich nicht mehr nach Hundefutter aus, sondern eher nach 5-Sterne Hotel. Hoffentlich sind Cora und Filou mir dankbar, dass auch sie, dank meiner Krankheit, mit derart gutem Essen verwöhnt werden.


Anlässlich der letzten Blutuntersuchung gab es ja grosse Diskussionen zwischen den Fachleuten. Die Tierärztinnen waren der Ansicht, dass ich mehr Chemie, das heisst mehr als 300 mg Allopurinol, bekommen sollte. Eventuell sogar nochmals Milteforan. Der Grund dafür war, dass der Titer über 100 gestiegen war. Die Beraterinnen im Leishmanioseforum äusserten sich dahingehend, dass die Leishmanien zur Zeit nicht sehr aktiv waren, weil die Elektrophoresekurve fast normal verlief. Andere Blutwerte gaben ihnen jedoch ein Rätsel auf und sie schlugen vor, noch weitere Untersuchungen vorzunehmen, um festzustellen, ob nicht noch ein Tumor im Spiel war. Von starker Chemie haben sie für den Augenblick abgeraten.


Margrit und Walter waren ziemlich verunsichert, und somit beschlossen sie, ganz andere Wege zu gehen. Sie haben eine deutsche Tierheilpraktikerin konsultiert, von der andere Mitglieder ihrer Familie nur Gutes gehört hatten.

Frau Dr. Graf musste mir ein paar Tropfen Blut abnehmen, die auf einem Löschblatt an die Tierheilpraktikerin geschickt wurden. Zudem bekam die Tierheilpraktikerin alle Futtermittelzusätze und Homöopathika, die ich einnehmen musste, zur Beurteilung, ob sie für mich das Richtige sind.

Die Tierheilpraktikerin verfügt über eine spezielle Methode, ein bisschen ähnlich wie Bioresonanz, um zu testen, inwiefern die gegebenen Mittel, das Futter etc. für mich passend sind. Sie kann auch Entzündungen und Fehlfunktionen in meinem Körper feststellen.


Nachdem alles getestet war, durften zum Teil dieselben Globuli wieder gegeben werden. Andere wurden ersetzt. Auch bei den Nahrungsergänzungen gab es Aenderungen. Sehr viel Energie bekam ich durch die Einnahme der beiden Produkte „Gladiator plus“ und der natürlichen Mineralsalzmischung „Rocky Mountain“. Sie dienen der Entgiftung und dem Ausgleich des Zellmilieus. Die Allopurinoldosis wurde auf Anraten der Naturheilpraktikerin auf die Hälfte gesenkt. Da ich nur noch frische Mahlzeiten bekomme und absolut kein Trockenfutter mehr, habe ich ein bisschen an Gewicht verloren. Ich bin jetzt ein schlankes Muskelpaket mit einem wunderbaren Fell und glänzenden Augen. Nichts, aber auch gar nichts würde darauf hindeuten, dass da in meinem Körper immer noch so miese „Chäfer“ ihr Unwesen treiben.


Somit sahen wir alle der nächsten Blutuntersuchung, die soeben stattgefunden hat, frohen Mutes entgegen. Margrit äusserte sogar die Hoffnung, dass wir das Allopurinol nun ganz weglassen könnten, oder mindestens auf einen Viertel Tablette reduzieren. Die Tierärztin in Interlaken äusserte sich vorerst gar nicht zu den Resultaten. Es wurde alles wietergeleitet an Margrit und an Dr. Graf. Margrit hat sie wiederum weitergeleitet an die Tierheilpraktikerin.

Nochmals wurden durch Dr. Graf die Beraterinnen des Leishmanioseforum gebeten, ihr Urteil betreffend die Elektrophoresekurve abzugeben. Leider weist diese erneut auf eine erhöhte Aktivität der Leishmanien hin und es wird eine Erhöhung der Allopurinordosis auf wiederum 300 mg täglich empfohlen. Auch sind immer noch die Nierenwerte an der oberen Grenze, was damit zusammenhängt, dass die Leishmanien sich quasi mit dem Abwehrsystem „verbünden“ und als neue Immunkomplexe die Nieren schädigen.

Da ich ja nach aussen so extrem fit erscheine, hatten alle gehofft, dass nun endlich mein körpereigenes Abwehrsystem soweit gestärkt sei, dass es die Leishmanien ohne Hilfe von Chemie unter Kontrolle halten kann.

Leishmanniose ist jedoch als Krankheit insofern einzigartig, als dass das Abwehrsystem sich in zwei Kompoenten spalten kann, wovon die eine Komponente zusammen mit den Leishmanien die Organe zerstört. Das muss nicht bei jedem Hund so sein, aber bei mir scheint das leider der Fall zu sein.

Somit müssen wir vorläufig die Hoffnung aufgeben, dass ich in nächster Zeit vom Allopurinol wegkomme. Die Tierärztin in Interlaken hat nun dieselbe Meinung geäussert, dass nämlich auch sie dafür wäre, die Allopurinoldosis wieder zu erhöhen und somit haben Margrit und Walter eingewilligt. Allerdings ist die Naturheilpraktikerin gegen diese Erhöhung der chemischen Mittel mit dem Argument, dass sie mit ihren Tests den ganzen Hund anschaue und nicht nur die Leishmanien und ihre Aktivität.


Ich habe jedoch bis jetzt die Medikamente gut vertragen und manchmal muss man halt das geringere Uebel wählen. Und natürlich werden weiterhin vor allem meine Nieren unterstützt. Die Tierheilpraktikerin hat dafür auch noch ein gutes Präparat und sie wird auch weiterhin ihre Tests durchführen, Margrit und Walter beratend zur Seite stehen und auch ihre Energiearbeit weiter ausdehnen. Somit kann ja nichts mehr schief gehen und ich werde frohen Mutes in den Winter starten. Ich hoffe auf viel Schnee, damit ich mit meinen Kumpels wieder Spass haben kann. Kälte liebe ich allerdings gar nicht, aber Margrit hat mir ja eine ganze Garderobe an flauschigen Mänteln genäht.

In einem halben Jahr melde ich mich wieder und wünsche Euch allen einen wunderschönen Winter.


Eure Blanca



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