Mittelmeerkrankheiten
Sie interessieren sich für einen Hund aus den südlichen Ländern und haben schon gehört, dass dieser eventuell von sogenannten „Mittelmeerkrankheiten“, wie:
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Leishmaniose
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Ehrlichiose
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Herzwurmerkrankung
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Babesiose
befallen sein könnte.
Bei all diesen Krankheiten handelt es sich um sogenannte „Vektorkrankheiten“, das heisst,
sie werden durch Mücken, oder Zecken übertragen und sind weder von Hund zu Hund, noch vom Hund auf den Menschen ansteckend.
Die Hunde aus den südlichen Ländern verfügen über ein Abwehrsystem im Blut, das auf
diese Krankheiten trainiert ist und sie erkranken deshalb eher selten, im Gegensatz zu den Hunden aus unseren Breitengraden, die viel anfälliger sind für eine Infektion, falls sie, vor Mücken und Zecken ungeschützt, einen Urlaub im Süden verbringen.
Seriöse Organisationen testen ihre Hunde vor der Ausreise mindestens auf Leishmaniose und auf Ehrlichiose, wobei leider immer nur ein „Titer“ gemessen wird, dessen entweder positiver oder negativer Wert sehr irreführend sein kann. Dieser Wert ist nur aussagekräftig im Zusammenhang mit einer zusätzlichen grossen Blutuntersuchung, oder sogar einem direkten Erregernachweis.
Der “Titer“ für Leishmaniose kann zum Beispiel auch falsch positiv sein, wenn gleichzeitig
eine Ehrlichiose und/oder eine Babesiose vorliegt.
Da Stress das Ausbrechen einer latent vorhandenen Infektion fördert, ist es von Vorteil, wenn vor allem Hunde mit positiven Blutwerten einen geregelten Tagesablauf, eine gesunde Ernährung, ein ruhiges und ausgeglichenes Umfeld sowie Bewegung und Ruhephasen im angebrachten Wechsel erfahren dürfen. Das Abwehrsystem hält dann die Erreger so in Schranken, dass der Hund gar keine Symptome zeigt, das heisst, überhaupt nicht unter der Krankheit leiden muss.
Falls unser neuer Hausgenosse sich offensichtlich als Träger einer dieser Mittelmeerkrankheiten erweist, ist zu empfehlen, einen Monat nach Ankunft zusätzlich ein grosses Blutbild in Auftrag zu geben. Alle drei bis sechs Monate sollten die Werte erneut kontrolliert werden.
Detaillierte Angaben zu den einzelnen Infektionen:
Leishmaniose
Leishmanien sind Mikroorganismen, die die Blutbahn des infizierten Tieres überschwemmen können und danach zu Hautsymptomen, zu einem geschädigten Blutbild und im schlimmsten Fall zu Organversagen führen. Wobei bei Leishmaniose die Medikamente, die der Bekämpfung der Erreger dienen, ebenfalls sehr organschädigend sein können (Leber-Nierenversagen). Daher wäre es optimal, wenn die Medikamente bei erkrankten Hunden nur so lange eingesetzt würden, wie die Erreger wirklich aktiv sind (zu kontrollieren mittels Blutuntersuchungen).
Auffallend für uns sind Müdigkeit, Abmagerung, Appetitlosigkeit, Krusten an Nase und Ohren, schlecht heilende Wunden, Nasenbluten, Haarverlust und Krusten am ganzen Körper, eventuell Lahmheiten (hinken), eventuell vermehrter Durst (Leber und Niere geschädigt), eventuell Durchfall, Scheidenausfluss, diverse Entzündungen etc. Alles Erscheinungen, die auf einen sehr geschwächten Allgemeinzustand hinweisen.
Der untersuchende Tierarzt, der dann mittels breiter Blutuntersuchungen die Diagnose stellt, wird entscheiden, mit welchen Medikamenten (es existieren mehrere) die Behandlung beginnt.
Es ist möglich, auch eine schon ausgebrochene Leishmaniose so in den Griff zu kriegen,
dass der Hund mit guter Lebensqualität ein normales Alter erreichen kann.
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