Hallo, mein Name ist Toddy und ich möchte Euch eine Geschichte erzählen – ein wahres Märchen – ich hab es selber erlebt……
Es waren einmal zwei wenige Wochen alte Welpen, die Menschen in der Nacht einfach in einer Kartonschachtel vor eine Tötungsstation stellten. Dies waren mein Schwesterchen Miss (heute Lucy) und mich (Toddy). Als die Freiwilligen uns aus der Schachtel hoben, schrien wir vor Angst und zitterten am ganzen Leibe……. wir waren voller Flöhe und Zecken.
Lucy und ich wurden dann zu Ophelia gebracht – da werden die Hunde nicht getötet, sondern haben es für spanische Verhältnisse ganz schön. Wir bekommen genügend Futter, ab und zu hat jemand Zeit uns zu streicheln und es ist sauber und vor allem werden wir nicht geschlagen. Wir verbrachten dort zusammen mit vielen anderen Hunden unser erstes Lebensjahr.
Eines Tages aber wurde mein Schwesterchen Miss fort gebracht und irgendwann hörte ich die anderen Hunde sagen, dass sie unsagbar Glück gehabt hätte und in ein Land reisen durfte, wo liebe Menschen Hunde bei sich aufnahmen und für sie ein Zuhause suchten. Ich habe mich nächtelang gefragt, was das Wort „Zuhause“ wohl bedeuten mochte…. Die Hunde bekamen jeweils einen ganz andächtigen und sehnsuchtsvollen Blick, wenn dieses Wort fiel. Auf jeden Fall war mir sofort klar, dass dies das Wundervollste auf der Welt sein musste.
Lucy wurde bald adoptiert und ich hörte mit grossem Staunen, dass dies nicht nur ein normales Zuhauses war – was an sich ja schon das Glück auf Erden bedeutete – sondern sogar ein First Class Zuhause und Lucy dort wie eine Prinzessin behandelt wurde. Wie sehr freute ich mich für meine kleine Schwester.
Eines Tages war es auch für mich so weit……eine spanische Familie war ins Tierheim gekommen und hatte sich ausgerechnet mich ausgesucht. Voller Freude stieg ich ins Auto und harrte mit Spannung auf das was kommen möge. Nun kurz und gut – nein, nicht gut – es kam eine ganz schlimme Zeit auf mich zu. Ich wurde in das Landhaus dieser spanischen Familie gebracht und sollte dort als Wachhund eingesetzt werden. Einmal pro Woche kam jemand, brachte uns (es waren noch mehr Hunde dort, vor denen ich mich fürchtete) etwas zu fressen und dann waren wir wieder uns selbst überlassen. Regen, Kälte, Hitze……. Futter und Wasser waren knapp. Ich litt entsetzlich…..
Wie froh war ich, als diese spanische Familie ein Einsehen hatte, da ich immer dünner und antriebsloser wurde…… Sie brachten mich ins Tierheim zurück.
Was ich jetzt erst im Nachhinein weiss, ist, dass die Menschenfreunde von Lucy immer wieder nach mir fragten. Sich sehr freuten, als sie hörten, ich sei auch adoptiert worden. Doch irgendwie müssen sie meine Sehnsucht nach ihnen gespürt haben – gefühlt wie schlecht es mir in Wirklichkeit ging….. denn sie hörten nicht auf sich nach mir zu erkundigen und als sie dann erfuhren, ich sei wieder im Tierheim zurück, war ihr Entschluss sofort gemacht, nämlich, dass ich zu ihnen auf Pflegestelle kommen durfte.
Und so ging’s eines Tages erneut los…… Mit anderen Hunden sass ich im grossen Auto und fuhr einer ungewissen Zukunft entgegen. Ich hatte schon etwas Bammel und die Angst sass mir im Nacken. Endlich ging die Türe auf, ich sah sofort, dass da ein ganzes Empfangskomitee – offensichtlich auf einen von uns – wartete. Ich wurde aus dem Wagen gehoben und sofort von freundlichen Menschen umringt, die mir zärtliche Worte zuflüsterten, mich streichelten, mir etwas zu fressen und zu trinken gaben, die lachten und sehr glücklich schienen….. ABER wer stand noch da um mich – ja stellen Sie sich vor, diese Menschen waren meinetwegen gekommen – willkommen zu heissen??? Mein liebes Schwesterchen Lucy. Ich schien zu träumen…… kennen Sie das Gefühl, wenn man resp. eben hund nicht weiss, wie einem geschieht?
Wieder stiegen wir in ein Auto und fuhren, so weiss ich heute, heimwärts.
Was mich da erwartete…… ich weiss nun, wie es ist im Himmel auf Erden zu leben. Geliebt zu werden, mit Würde und Achtung behandelt zu werden…… Lucy und ich haben so viel Spass – unsere Menschenfreunde sind so lieb und geduldig mit mir. Ich fürchtete mich vor dem Moment, wo ich wieder von Jérôme und Marek weg gehen musste.
Und jetzt habe ich erfahren, dass die mich so fest lieb haben, dass sie mich nie mehr hergeben werden. Ich darf bei MEINER Familie für immer bleiben, habe nun wirklich das Glück gepachtet und werden es mit meinen vier Pfoten ganz fest halten.
DANKE, lieber, lieber Jérôme und Marek, ich werde Euch für immer lieb haben. Danke, liebe Lucy, dass Du mich so freundlich in Deiner, jetzt auch meiner, Familie aufgenommen hast.
In ewiger Liebe und Treue, Euer Toddy
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