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Sibylle Von Burg

(5) Ich bin Blanca, eine Leishmaniose-Hündin (von Margrit Haederli)

AUTOR: Margrit Haederli, mit Unterstützung von meiner „Chügeli-Tierärztin“,

Dr. med. vet. Ruth Graf

Hallo zusammen,


da bin ich wieder. Um es gleich vorwegzunehmen….es geht mir immer noch sehr gut. Aber ich habe eine turbulente Zeit hinter mir, oder eigentlich eher meine Eltern. Ich verstehe inzwischen gar nicht mehr, warum so ein „Wirbel“ um mich herum gemacht wird, denn ich fühle mich ja absolut nicht mehr krank.


Ich habe Euch zwar angekündigt, dass ich für dieses Kapitel Frau Dr. Graf das Wort erteile, damit sie die Leishmaniosediagnostik so gut als möglich erklären kann. Wir haben jedoch inzwischen soviel erlebt, dass ich das noch in einem separaten Kapitel erzählen will. Natürlich geniesse ich die vermehrte Aufmerksamkeit, die vielen Privilegien (ich darf jetzt fast alles, sofern es niemandem schadet). Und auch, dass ich immer noch besseres Essen bekomme. Jetzt muss ich gar kein Trockenfutter mehr verspeisen. Schlecht war das zwar nicht, aber die frischen Mahlzeiten schmecken natürlich viel besser.


Wie es weiterging:

Im Frühling war also wieder eine Blutuntersuchung angesagt. Rein routinemässig….dachten wenigstens meine Eltern, denn ich machte ja in keiner Weise eine kranken Eindruck….im Gegenteil. Meine Enttäuschung war gross, als nicht „meine“ Tierärztin in der Tierklinik Interlaken mir das Blut abnahm. Die jüngere Tierärztin ,die mich dieses Mal piekste, war zwar auch sehr sorgfältig und liebevoll, aber irgendetwas schien mit meinem Blut nicht in Ordnung zu sein. Es war dunkel und „dick“ und floss nur sehr langsam.

Meine Chügeli-Tierärztin sagt, dass das Blut offensichtlich sauerstoffarm ist und zu schnell gerinnt. Sie hat empfohlen, mehr OPC(Traubenkernextrakt) zu geben. Das verflüssigt das Blut etwas. Somit werden alle Organe besser ernährt und auch entgiftet.


„Meine“Tierärztin in der Tierklinik Interlaken hatte einen Gleitschirmunfall. Somit mussten wir etwas länger auf die Blutresultate warten.

Frau Sibylle von Burg, die Gründerin von Stiftung-vergessene-Hunde (ich wurde ja durch sie importiert), hat dann Dr.Graf die Mailadresse einer spanischen Tierärztin vermittelt. Sobald die Blutresultate bekannt waren, jedoch die Interpretation durch die verantwortliche Tierärztin noch fehlte, konnte Dr. Graf sich bei der Spanierin erkundigen und von ihr, als erfahrene Leishmaniosetherapeutin, Vorschläge entgegennehmen, was weiter zu unternehmen sei. Gleichzeitig hat sie sich aber auch wieder ans Leishmanioseforum gewandt mit den Resultaten, um auch von dieser Seite noch eine kompetente Meinung zu hören.


Schon jetzt war die Diskrepanz der Interpretationen erstaunlich:

Die Spanierin war der Meinung, dass ich noch schwer krank sei und sofort mit starker Chemie behandelt werden müsse. Grund dafür sei der starke Anstieg des LM Titer, im Vergleich zu den Untersuchungen. Allerdings arbeitet auch diese Tierärztin noch zusätzlich mit alternativen Mitteln. So zum Beispiel gibt sie auch das homöopathische Lespedeza, um die Nieren zu schützen. Als Ergänzung hat sie noch ein Medikament zur Verfügung, das das Immunsystem stärkt.


Das Leishmanioseforum hingegen war der Meinung, dass die Leishmanien momentan bei mir überhaupt nicht aktiv seien, weil die Elektrophoresekurve sich fast im Normalbereich befinde. Den Anstieg des Titers fanden die Beraterinnen des Forum eher erstaunlich, aber nicht allarmierend. Die Nierenwerte waren zwar hoch, aber noch im Normalbereich, also von dieser Seite auch kein Grund zur Panik. Dass der Gerinnungsfaktor tatsächlich als dermassen hoch gemessen wurde, fanden die Leute im Forum ebenfalls rätselhaft. Die Gesamtheit der Blutresultate war für sie irgendwie unlogisch. Sie vermuteten entweder einen Laborfehler, oder dass noch eine andere Krankheit im Spiel sei, zum Beispiel ein Tumor. Sie empfahlen weitere Untersuchungen, wie röntgen und Ultraschall.


Als wir alle so richtig verunsichert waren, rief dann doch noch „meine“ Tierärztin an (die Verunfallte), was wir alle als extrem engagiert emfanden. Es beweist, wie sehr mein Wohlergehen auch ihr am Herzen liegt! Aber sie interpretierte die Blutwerte ebenfalls dahingehend, dass eine sofortige Behandlung mit Milteforan wieder nötig sei, sowie eine Erhöhung der Allopurinol-Dosis. Sie fand, dass die Leishmanien hochaktiv seien. Zusätzlich wären auch die Nierenwerte soo schlecht, dass sie entweder ein Nierendiätfutter oder eine Ernährungsberatung empfehle.

Die „allgemeine Verunsicherung“ war nun perfekt.


Und hier muss ich nun doch das Wort für zwei Zwischenkapitel meiner Chügeli-Tierärztin Dr. Graf erteilen. Wir waren alle dermassen verwirrt, dass wir wissen möchten, was eigentlich die Kriterien sind, um zu sagen, dass ich leishmaniose-krank , oder sonst krank, oder gesund oder was auch immer bin.

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